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Cannot Not Dance
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Video Release -23.06.2021

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Cannot Not Dance

Tanzt Marionetten, tanzt! Endlich haben CARVEL’ das seit Jahren gesuchte Geheimrezept zum Tanzzwang entschlüsselt. Eine Prise schiebender Bass, kombiniert mit zwei Esslöffeln swingender Hihats und schon braucht es nur noch die scharf angebratene Hook, welche den ersehnten Nachgeschmack im Gaumen hinterlässt. Fleisch ist eh OUT!   

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CARVEL’ – Fehlentscheidungen und Verrat

Alles begann doch eigentlich gar nicht so schlecht für das Basler Quartett CARVEL’. 

Publikum und Experten schienen dem Charme der Basler bereits 2015 bei ihrer Debut-EP – kreativerweise «Eins» genannt – zu erliegen. So titelte «20 Minuten» euphorisch: «CARVEL’: zu gross für die Schweiz». Immer mehr wollten immer mehr von CARVEL’ hören. 

 

Doch dann folgte eine Reihe von fragwürdigen Entscheidungen. Die vier frischgebackenen Rockstars hätten dem Erfolgsprinzip ihres Erstlings treu bleiben und sich fortan den Groupies und dem Kokain hingeben können. Stattdessen bildeten sie sich ein, neue Ideen haben zu müssen und jeden erstklassigen Produzenten, den sie finden konnten, mit ihrem Trauerspiel belästigen zu dürfen. Einer von ihnen, Gareth Jones, soll bereits mit Dilettanten wie Nick Cave oder Depeche Mode herumgepfuscht haben. Das Ergebnis war abzusehen: Die 2017 veröffentlichte zweite EP «Polarity» triefte vor neumodischen Soundeffekten, angeblich cleveren Songstrukturen und vermischte rücksichtslos Einflüsse aus dutzenden Genres und mehreren Jahrzehnten. Nicht überraschend erhielt die Band dafür sogar noch Lob von der abgehobenen Fachpresse, die den Eiertanz auf «Polarity» mit dem Sound der grossen Weltstars verglich. Die Redaktion von Radio SRF3 kürte den Gassenhauer «Baby Behold» gar zum „Song vom Tag“ und behielt ihn über ein Jahr lang in der Rotation. Selbst die Romandie sah sich gezwungen, den sonst so stark gepflegten Röstigraben zu überwinden: Couleur3 beorderte gleich drei der vier Songs zum Radio-Dienst und auch in der Heimat erhielten die Basler übermässig viel Unterstützung.

 

Zu Hause am Rheinknie wägte man sich fortan als unantastbar und erlaubte sich, anstelle eines Albums, nur noch Singles zu veröffentlichen. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters glaubten sie zudem, mit erzwungen authentischen DIY Musikvideos, die vor Selbstironie triefen, den Ansprüchen des digitalen Zeitalters zu genügen.

Unerwartet – und deshalb nicht minder enttäuschend – erhielten CARVEL’ 2019 für ihre Single-Auskopplungen, denen gar nie ein Gesamtwerk folgte, noch mehr Resonanz: Schlussendlich bemühten sich Radiosender aus der ganzen Schweiz um ein Stück CARVEL’-Kuchen.  

 

Die lächerlich simplen Musikvideos sorgten für mehr Aufsehen als aufwendig produzierte Konkurrenz-Produkte und verführten sogar die amerikanische Stadion-Rock Band «The Score» dazu, das Quartett auf deren Europatour 2020 einzuladen. Elf Konzerte in ganz Europa vor einem Publikum, welches sich auf Rockhymnen freut? Immerhin war nun endlich absehbar, dass die inzwischen als Popmusik verschriene und disco-getränkte Welt von CARVEL’ vollkommen fehl am Platz sein würde.

Aller Vorzeichen zum Trotz entpuppte sich die Kombination als voller Erfolg. Man fühlte sich als beste (Vor-)Band aller Zeiten, sprang von Bühnen und stieg auf Bartresen, teilte Bier mit dem Publikum und posierte in Celebrity-Manier endlos für Fotos mit der getäuschten Menge. Lediglich eine Pandemie sorgte für ein abruptes Ende des Erfolgs und die lang ersehnte Gerechtigkeit. 

 

Hätte ich gewusst, wie progressiv diese Band im Kern eigentlich ist – ich hätte mich nie mit ihr auseinandergesetzt. Ich will gar nicht wissen, was die neunmalklugen Basler als nächstes vorhaben. 

 

Früher war alles besser, da hätt’s sowas wie CARVEL’ nicht gegeben.

 

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